Auf der Leipziger Buchmesse 2017 präsentierte L-Pub Verlagen, Studenten und Lesern seine neue Technologie. Das Interesse war überwältigend. Erfahren Sie, was wir auf der Messe erlebt haben und zu welchen Ergebnissen die Befragung unserer Standbesucher geführt hat.
Vielleicht sollte das „L” in L-Pub für Leipzig stehen. Denn hier haben wir 2015 unseren ersten externen Investor kennengelernt – die Narses Beteiligungsgesellschaft. Und nun, 2017, hatte L-Pub wiederum auf der Leipziger Buchmesse seinen ersten eigenen Buchmesse-Stand. Die Rückmeldung zu unseren Produkten, die wir von Verlagen aller Arten und Größenordnungen vor Ort erhalten haben, war außerordentlich positiv.
An unserem kleinen Stand im Startup Village Neuland 2.0 haben wir zudem mit einer Vielzahl der lesefreudigen Besucher eine Befragung durchgeführt. Nachdem wir Ihnen unseren L-Book-Prototyp gezeigt haben, erklärten überwältigende 90 % aller Teilnehmer, dass sie sich kuratierte und kontextspezifische Zusatzinformationen in Form von Pop-ups in ihren E-Books wünschen würden. Das bedeutet, Leser wollen L-Books und wären auch bereit etwas mehr dafür zu bezahlen.
Lernen durch Lesen
Unsere Gespräche mit verschiedenen großen und einigen kleinen Bildungsverlagen waren sehr erfolgreich und wir haben weitere gemeinsame Termine im April und Mai vereinbart. Viele zeigten sich beeindruckt von unserem Angebot aus praktisch jedem relevanten Text automatisch Lernmaterialien zu generieren und so den Lernprozess zu personalisieren.
Eine der Kernkompetenzen von L-Pub ist die Nutzung von Natural Language Processing (NLP) zu Bildungszwecken. Unsere Ausgangsidee war das Natural Language Processing beim Erwerb von Deutsch als Fremdsprache einzusetzen. Das zahlt sich jetzt aus, denn hierfür haben wir die komplette deutsche Sprache in eine Datenbank transformiert. Somit kann unsere Technologie nahezu jeden in Deutsch verfassten Text in ein Lerntool verwandeln – und das mit wenig oder nahezu keinem Aufwand.
Den Bildungsverlagen, mit denen wir darüber gesprochen haben, leuchteten die Vorteile der Technologie sofort ein – ebenso wie die Skalierbarkeit auf jeden beliebigen Themenbereich, von Mathematik und Ingenieurwesen bis zu Geografie und anderen Fremdsprachen. Während unser Ansatz textbasiert ist, können die Datenbanken Bilder, Formeln, Audiodateien und sogar Animationen enthalten. Sobald der Text von unserer Software annotiert wurde, kann der Verlag effektiv jede beliebige Datenbank damit verknüpfen, sofern hierfür das Standard-API (Application Programming Interface) von L-Pub genutzt wird.
Auch Verlage außerhalb des Bildungssektors waren interessiert an unserem Angebot. Denn E-Books, so wie sie jetzt existieren, bieten Verlagen nicht die Option zur Kuratierung einer zusätzlichen Informationsebene in ihren Produkten. Jedes Mal wenn Leser also ein Wort nicht verstehen, greifen sie auf Informationen aus dem Internet oder Nachschlagewerke zurück. Dadurch unterbrechen Sie ihren Lesefluss und ihre Aufmerksamkeit wird von dem Lesetext – also dem Produkt des Verlages – abgelenkt.
Nicht nur Fachverlage, die eine Vielzahl von technischen Fachtermini verarbeiten, erkannten den Mehrwert den L-Books bieten, sondern auch Publikumsverlage. Sie verstanden sofort, warum es wichtig ist, Lesern Zusatzinformationen, z. B. zu verschiedenen Charakteren, der Bedeutung von Fantasy-Begriffen und Hinweise des Übersetzers, genau auf der Seite anzubieten, die sie gerade lesen.
Wir haben zudem einigen Publikumsverlagen unseren L-Book-Prototyp für Deutschlerner gezeigt und erklärt, dass sie bis zu 20 Millionen zusätzliche Leser als Zielgruppe gewinnen könnten, sollten sie sich entschließen ihre Texte zusätzlich als L-Book Pro für den Fremdsprachenerwerb anzubieten. Die meisten Verlage, mit denen wir sprachen, gaben uns die Zusage uns Kurzgeschichten zur Verfügung zu stellen, um sie zu L-Books zu konvertieren. Wir freuen uns darauf, den Verlagen zu zeigen wie leicht und profitabel es sein kann, mithilfe unserer Tools neue Zielgruppen zu erreichen.
Innovation vs. Inspiration
David P. Steel und Leonore Kleinkauf von L-Pub waren in Leipzig zu einer Podiumsdiskussion mit Dr. Okke Schlüter und Stefanie Quade eingeladen – den Autoren von „DesignAgility“, einem kürzlich veröffentlichten Buch über Innovationsmethoden. Als Professor des Studiengangs Mediapublishing an der Hochschule der Medien in Stuttgart (HdM) war Dr. Okke Schlüter neugierig darauf zu erfahren, wie L-Pub Design Thinking und andere agile Methoden bei der tagtäglichen Arbeit einsetzt.
Die angeregte Diskussion nahm, passend zum Thema, einige unerwartete Wendungen, als wir uns auf die Spur der vielfältigen Varianten von Kreativität begaben – von den unbezahlbaren, inspirierenden Einfällen unter der Dusche bis zur Umsetzung von genauestens geplanten Traction-Modellen zum Testen eines Produktes oder einer Marketingstrategie.
Wir kamen zu dem Schluss, dass alle Ansätze ihre Berechtigung haben aber keiner davon allein für sich ganz ausreicht: Inspiration ohne Struktur ist genauso ineffizient und selbstreferenziell, wie pure Methodik ohne Kreativität.
Sind Leser bereit für L-Books?
Wir wollten unseren kleinen Stand in Leipzig nutzen, um mit möglichst vielen Menschen über L-Books zu sprechen und ihre Meinung dazu zu erfahren. Um die Buchmessebesucher zu unserem Stand zu locken, verteilten wir mit unserem Logo gebrandetes Bio-Studentenfutter. Unsere Alternative zu den gängigen Süßigkeiten- und Kugelschreiber-Give-Aways kam gut an und viele erklärten sich dazu bereit unsere Produkte näher kennenzulernen.
Zu Beginn ließen wir die Besucher unseren L-Book-Prototyp „Rotkäppchen für Deutschlerner“ ausprobieren und stellten schnell fest, dass unser Konzept bei den zahlreichen Fremdsprachenlernenden sehr gut ankam. Doch auch die anderen Befragten sahen das L-Book als ein starkes Argument für das digitale Lesen. Insbesondere als wir ihnen mithilfe von Mockups präsentiert haben, in welchen anderen Anwendungsbereichen diese ebenfalls einen Mehrwert bieten können: z. B. beim Erlernen von technischen Fachbegriffen oder dem Nachschlagen von Zusatzinformationen zu den Figuren in einem Roman.
Mit allen Personen, die uns noch ein paar Minuten mehr ihrer Zeit geschenkt haben, führten wir eine Umfrage durch. Insgesamt nahmen 44 Personen teil und die Ergebnisse waren beeindruckend:
- 88 % der Befragten sagten, sie hätten Interesse an kontextbasierten Pop-ups in ihren digitalen Büchern
- 82 % erklärten, die wären bereit für die Zusatzfunktionen mehr zu bezahlen
- 68 % verrieten, sie lesen bereits regelmäßig E-Books
- 61 % stellten fest, sie würden L-Books lieber einzeln kaufen anstatt ein monatliches Abonnement abzuschließen, oder ein Flatrate zu nutzen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Olga Khorkova (Absolventin im Bereich Computerlinguistik) und Mohammad Mbydeen (MBA-Absolvent), die sich um unseren Stand gekümmert haben, während wir Termine mit Verlagen hatten. Da sie beide Deutsch als Fremdsprache gelernt haben, waren sie ganz besonders begeistert von unserem Prototyp und verstanden sofort, wie sie ihn den Passanten am besten präsentieren können. Zudem waren sie größtenteils für die Durchführung der Befragung zuständig. Wir hätten uns die Messe gar nicht ohne sie vorstellen können und sind sehr froh, dass sie uns so kurzfristig zur Verfügung standen.
Wir bedanken uns außerdem bei den Organisatoren und der Jury von Neuland 2.0, die L-Pub als einen von 15 Verlagsdienstleistern für das „Startup Village“ ausgewählt haben. Es war uns eine Ehre dabei zu sein. Nach dieser Erfahrung steht fest: Leipzig bringt L-Pub einfach Glück.
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